Final Destination 3
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Kinostart 13.04.2006 Genre Horror / Thriller Erscheinungsjahr 2005 Land USA Verleih Warner Bros. |
Regie James Wong Autor Glen Morgan / James Wong Laufzeit 93 Minuten FSK ab 16 Jahren Hauptdarsteller Mary Elizabeth Winstead Ryan Merriman Kris Lemche Alexz Johnson |
Und wenn sie nicht gestorben sind...
INHALT
Nun ist sie komplett, die heilige Dreifaltigkeit der Teenie-Splatter-Filme. "Final Destination 3" ist da und verzückt mit einem wahnwitzigen Teenager-Massaker, das schon die Vorgänger "Final Destination" (2000) und "Final Destination 2" (2002) in abgewandelter Form durchexerzierten. Die Horror-Reihe, die sich ganz unverhohlen der Hinrichtung von Jugendlichen widmet, erfreute sich bisher großer Beliebtheit und erwies sich für Warner Bros. Pictures weltweit als Kassenschlager. Da ist es kaum verwunderlich, dass auch der dritte Teil an der Aufmachung seiner Vorgänger festhält. Es handelt sich geradezu um ein Déjà-vu-Erlebnis.
Das Blutbad nimmt in einem Freizeitpark seinen Anfang. Wendy (Mary Elizabeth Winstead, "Ring 2") und ihre Highschool-Freunde feiern dort ihren Schulabschluss, doch als die Truppe auf eine Achterbahn zusteuert, wird Wendy auf einmal von düsteren Visionen geplagt: Kurz vor der Fahrt hat sie die Vorahnung eines Unfalls, bei dem alle Insassen der Achterbahn sterben. In Panik befreit sie sich aus ihrem Sitz und wird zusammen mit einigen Mitschülern des Geländes verwiesen, während ihre Vision zur Realität wird. Alle verbleibenden Fahrgäste (u.a. Wendys Highschool-Sweetheart) finden bei einem tragischen Unfall den Tod – und der Tod macht es sich seinerseits zur Aufgabe, diejenigen Schüler zu finden, die ihm durch Wendys rettende Panikattacke durch die Lappen gingen. Zwar entdeckt Wendy mithilfe ihres Mitschülers Kevin (Ryan Merriman, "Ring 2"), dass sich auf den von ihr am Tag des Unglücks aufgenommenen Fotos Hinweise befinden, die verraten, auf welche Art und in welcher Reihenfolge die Überlebenden umkommen werden, aber Gevatter Tod scheint den verzweifelten Teenagern immer einen Schritt voraus zu sein. Einer nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen.
KRITIK
Es gibt wahrscheinlich kein anderes Genre, das es vermag solch eine innige Symbiose zwischen Filmmachern und Zielpublikum so offen auszukosten und zu vermarkten, als das des Teenie-Horrors mit Gemetzelgarantie, zu dem sich auch das Final-Destination-Geschwader zählen darf. Die Ansprüche des potenziellen Zuschauers, wie ihn sich die Filmmacher von "Final Destination 3" vorstellen, verlangen dabei im Wesentlichen danach, das Bedürfnis nach Schadenfreude und Gänsehaut infolge absurder Horrorszenarios zu vereinen. Aspekte wie logische und einleuchtende Handlungsstränge oder Entwicklung der Charaktere sind dafür nicht wirklich notwendig, höchstens ablenkend, und werden folglich von Regisseur James Wong und Produzent Glen Morgan, die schon den ersten Teil der Reihe betreuten, nicht bedient. "Final Destination 3" ist cineastischer Trash – und verdammt stolz darauf.
Für die entsprechend komisch-gruselige Stimmung sorgt zunächst, wie es das Teenie-Horror-Rezept eben vorschreibt, eine Zusammenstellung von Highschool-Charakteren, die jeden Geschmack bedienen. Den obligatorischen Waschbrettbauchproll gibt es genauso wie das unabdingbare Gothik-Pärchen und das eingebildete Schicksenduo. Sympathisch wird davon bis auf das Hauptdarstellerpaar Wendy und Kevin eigentlich niemand dargestellt. Um so leichter fällt es dann ja auch, sich die in sadistischer Manier durchgeführten Massaker-Szenen zu Gemüte zu führen, ohne den Verlust der Protagonisten allzu sehr zu bedauern: Wer früher stirbt, ist einfach länger tot. Wenn nur alles so simpel wäre.
Etwas ausgefuchster ist da schon das Konzept, den Sensenmann, der üblicherweise in Form eines Killers auf der Leinwand erscheint, durch ein metaphysisches "Kraftfeld" (Zitat Kevin) zu ersetzen. Anstelle einer konkreten Person gibt es in den Final-Destination-Filmen nur eine Art tödliche Aura, die unvermittelt zuschlägt und sich äußerst konsequent und brutal durchsetzt. Die Umsetzung dieser eher schwierigen Idee ist den Machern weitgehend gelungen, auch wenn sie manchmal in die Lächerlichkeit abdriftet. Wirklich schaden kann diesem Scharmützelstreifen aber sowieso nichts mehr, weder Lächerlichkeit noch Rationalitätslücken. Warum der unsichtbare und allmächtige Gevatter Tod es nun ausgerechnet auf Wendy und Co. abgesehen hat, ist dann offensichtlich auch ziemlich egal. Die Klärung dieser Frage würde wohl nur unerheblich zum blutigen Leitfaden des Films beitragen, der dem Zuschauer schaurige Todesszenarios u.a. im Solarium, Baumarkt und Fitness-Center beschert. Die Vielfalt der Todesarten scheint allerdings allmählich erschöpft zu sein, obwohl "Final Destination 3" krampfhaft darum bemüht ist, Originalität an den Tag zu legen.
Die zunehmende Einfallslosigkeit der Final-Destination-Crew, die schon den zweiten Teil der Reihe befiel, kommt immer mehr zum Vorschein. Ganz unverblümt greift man dann schon mal zur Selbstreferenz und erzählt die Geschichte des Flugzeugabsturzes, der den Ausgangspunkt für Teil eins darstellte, einfach noch einmal. Etwas selbstverliebt lässt James Wong ein Stück seines Final-Destination-Originals Revue passieren, um das Phänomen der grausamen Todesmacht, die sich dummerweise durch Hinweise im Voraus ankündigt, zu erläutern. Rationale Erklärungen werden somit überflüssig. Ja, das ergibt Sinn: Final Destination muss nicht auf Logik zurückgreifen, um stimmig zu sein. Final Destination braucht nur sich selbst.
FAZIT
Man kann "Final Destination 3" kaum einen Vorwurf daraus machen, dass Verstand und Vernunft im Handlungsverlauf Mangelware sind. Schließlich hält der Film genau das, was er verspricht: Horror. Blutbad. Schwarzer Humor. Auf direkte und primitive Weise geht der Horrorstreifen auf die Bedürfnisse der Splatter-Fangemeinde ein und unterscheidet sich damit qualitativ kaum von seinen Vorgängern. Wer Entertainment nicht mit sadistischen Mordritualen verbindet, sollte allerdings die Finger von "Final Destination 3" lassen.
Von Therese Hopfmann

Das Blutbad nimmt in einem Freizeitpark seinen Anfang. Wendy (Mary Elizabeth Winstead, "Ring 2") und ihre Highschool-Freunde feiern dort ihren Schulabschluss, doch als die Truppe auf eine Achterbahn zusteuert, wird Wendy auf einmal von düsteren Visionen geplagt: Kurz vor der Fahrt hat sie die Vorahnung eines Unfalls, bei dem alle Insassen der Achterbahn sterben. In Panik befreit sie sich aus ihrem Sitz und wird zusammen mit einigen Mitschülern des Geländes verwiesen, während ihre Vision zur Realität wird. Alle verbleibenden Fahrgäste (u.a. Wendys Highschool-Sweetheart) finden bei einem tragischen Unfall den Tod – und der Tod macht es sich seinerseits zur Aufgabe, diejenigen Schüler zu finden, die ihm durch Wendys rettende Panikattacke durch die Lappen gingen. Zwar entdeckt Wendy mithilfe ihres Mitschülers Kevin (Ryan Merriman, "Ring 2"), dass sich auf den von ihr am Tag des Unglücks aufgenommenen Fotos Hinweise befinden, die verraten, auf welche Art und in welcher Reihenfolge die Überlebenden umkommen werden, aber Gevatter Tod scheint den verzweifelten Teenagern immer einen Schritt voraus zu sein. Einer nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen.
KRITIK

Für die entsprechend komisch-gruselige Stimmung sorgt zunächst, wie es das Teenie-Horror-Rezept eben vorschreibt, eine Zusammenstellung von Highschool-Charakteren, die jeden Geschmack bedienen. Den obligatorischen Waschbrettbauchproll gibt es genauso wie das unabdingbare Gothik-Pärchen und das eingebildete Schicksenduo. Sympathisch wird davon bis auf das Hauptdarstellerpaar Wendy und Kevin eigentlich niemand dargestellt. Um so leichter fällt es dann ja auch, sich die in sadistischer Manier durchgeführten Massaker-Szenen zu Gemüte zu führen, ohne den Verlust der Protagonisten allzu sehr zu bedauern: Wer früher stirbt, ist einfach länger tot. Wenn nur alles so simpel wäre.

Die zunehmende Einfallslosigkeit der Final-Destination-Crew, die schon den zweiten Teil der Reihe befiel, kommt immer mehr zum Vorschein. Ganz unverblümt greift man dann schon mal zur Selbstreferenz und erzählt die Geschichte des Flugzeugabsturzes, der den Ausgangspunkt für Teil eins darstellte, einfach noch einmal. Etwas selbstverliebt lässt James Wong ein Stück seines Final-Destination-Originals Revue passieren, um das Phänomen der grausamen Todesmacht, die sich dummerweise durch Hinweise im Voraus ankündigt, zu erläutern. Rationale Erklärungen werden somit überflüssig. Ja, das ergibt Sinn: Final Destination muss nicht auf Logik zurückgreifen, um stimmig zu sein. Final Destination braucht nur sich selbst.
FAZIT

Von Therese Hopfmann
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