In The Mix
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Kinostart 30.03.2006 Genre Komödie Erscheinungsjahr 2005 Land USA Verleih FOX |
Regie Ron Underwood Autor Chanel Capra / Cara Dellaverson Laufzeit 96 Minuten FSK ab 6 Jahren Hauptdarsteller Usher Chazz Palminteri Emmanuelle Chriqui Anthony Fazio |
In bester Waschbrettlaune
INHALT
Dass es ein Schauspieler ohne Nachnamen schwer haben wird, in seinem Metier ernst genommen zu werden, ist wenig überraschend. Zu sehr fühlt man sich an mediengeile Partyluder und silikonbestückte Pornodarstellerinnen erinnert. Aber auch Hip-Hop-Star Usher buhlt als Vornamenwunder seit Jahren um die Gunst von
Filmproduzenten und Zuschauern. Nachdem er 2005 das erfolgreichste Jahr seiner Musikkarriere verbuchen konnte, bekam er nun auch seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm. Die erhoffte Anerkennung für seinen Auftritt in "In the Mix" wurde Usher zumindest in seinem Heimatland allerdings bislang verweigert.
Große schauspielerische Verrenkungen muss das Teenieidol als DJ Darrell in "In the Mix" nun wirklich nicht absolvieren. Darrell ist ein angesagtes Turntable-Talent der New Yorker Clubszene und als ihn der Mafiaboss Frank Pacelli (Chazz Palminteri), der ehemalige Arbeitgeber seines Vaters und Freund der Familie, darum bittet, die musikalische Gestaltung einer Überraschungsparty für Tochter Dolly (Emanuelle Chirqui) zu übernehmen, sagt Darrell sofort zu. Die Party verläuft wie geplant, bis mehrere Unbekannte aus einem Auto auf den Obermafioso schießen. Darrell rettet den alten Pacelli und fängt sich dabei eine Kugel ein. Kurzerhand wird er aus Dankbarkeit in die Mafiavilla einquartiert, wo Dolly ihn zu ihrem Bodyguard ernennt, als ihr Vater verlangt, dass sie ohne Personenschutz nicht mehr aus dem Haus darf. Selbstredend rettet Darrell der Mobprinzessin das Leben und beide kommen sich immer näher. Dem Mafiadaddy wäre ihre Beziehung aber ein Dorn im Auge, schließlich soll Dolly ihren Lover aus gutem Hause heiraten…
KRITIK
Das Konzept hinter "In the Mix" ist so einfach wie einfallslos. Gezeigt wird die als fade Love Story verkleidete Selbstvermarktungskampagne eines afroamerikanischen Musikstars. Entsprechend halbherzig schrammt der Film am Genre der multikulturellen Gesellschaftsstudie und des Gangsterstreifens vorbei. Einzig aufregend ist dabei die Dreistigkeit, mit der die Bodyguard-Romanze Klischees bedient. So wird zum Beispiel die italienische Familie Pacelli zur Mafiatruppe stilisiert, obwohl von Mobaktivitäten bis auf die Garderobe der Darsteller so ziemlich jede Spur fehlt und sich die Verbindung zur sizilianischen Geheimorganisation offenbar allein durch italienische Lebensart erklärt. Kocht Signor Pacelli im Film also seine supergeheime Tomatensoße, outet er sich damit ganz klar als Mafioso. Diese Gleichung kann wohl nur in den Köpfen der überbezahlten Drehbuchautoren stimmen.
Um dem Ruf der Abgedroschenheit zu entgehen, entschloss man sich wohl, wenigstens die zwei Hauptcharaktere mit interessanten und lächerlichen Eigenschaften zu versehen. Das Ergebnis dieser Bemühungen sind Dolly, ihres Zeichens verwöhnte Jurastudentin und Rettungsschwimmerin, und Frauenschwarm Darrell, der ein Waisenkind ist und davon träumt, seine eigene Plattenfirma zu gründen. Ein lernwilliger Nichtschwimmer ist er übrigens auch. Da ist die Poolszene mit Schmusefaktor vorprogrammiert, könnte man denken. Und so kommt es auch. Wer denkt, das gemeinsame Badevergnügen sei womöglich die einzige Gelegenheit zum Bestaunen von Ushers Waschbrettbauch, kann beruhigt werden: Die Entblößung des Oberkörpers des Hauptdarstellers kommt nicht zu kurz und wird regelmäßig zur Auffrischung der Erinnerung wiederholt. Die Anhimmelung des Musikidols ist damit aber keinesfalls beendet, denn der lechzende Fan, der jeden Abend vor dem Schlafengehen sein Usher-Kuschelkissen herzt, kann in die nicht enden wollende Verzückung sämtlicher weiblicher Charaktere einstimmen. Das sexbesessene Superweib, das dem hilflosen Darrell immer wieder hinterlistig auflauert und den Austausch von Körperflüssigkeiten fordert, sorgt wenigstens für ein wenig Erheiterung in dem sonst so humorkargen Streifen.
Aus einer langweiligen und abgegriffenen Filmidee und Drehbuchvorlage lässt sich erwartungsgemäß auch schauspielerisch nicht unbedingt viel herausholen. Ob Usher das Zeug zum Schauspieler hat, ist angesichts seines minimalen Dialoganteils schwer zu beurteilen. Mimik und Gestik betreffend überzeugt er als immer blöd-schrullig lächelnder DJ Darrell kaum. Eingefleischte Usher-Fans wird das nicht stören. Die wird es sicher auch freuen, dass die DVD-Veröffentlichung von "In the Mix" wahrscheinlich spätestens bis zum Weihnachtsgeschäft auf sich warten lassen wird. Ushers Marketing-Maschine brummt.
FAZIT
"In the Mix" wird durch nichts davor bewahrt werden können, schon nach kurzer Zeit in allgemeine Vergessenheit zu geraten. Die Romanze ist langweilig und vorhersehbar. Warum ein Film freiwillig den Beweis antritt, dass der Oberkörper eines durchtrainierten Sängers zum Hauptdarsteller werden kann, dürfte den meisten Normalsterblichen schleierhaft bleiben. "In the Mix" ist ein Film für Hardcore-Usher-Fans. Minderwertigkeitskomplexe angesichts der Idealmaßschauspieler gibt’s für Teenager gratis dazu.
Von Therese Hopfmann

Große schauspielerische Verrenkungen muss das Teenieidol als DJ Darrell in "In the Mix" nun wirklich nicht absolvieren. Darrell ist ein angesagtes Turntable-Talent der New Yorker Clubszene und als ihn der Mafiaboss Frank Pacelli (Chazz Palminteri), der ehemalige Arbeitgeber seines Vaters und Freund der Familie, darum bittet, die musikalische Gestaltung einer Überraschungsparty für Tochter Dolly (Emanuelle Chirqui) zu übernehmen, sagt Darrell sofort zu. Die Party verläuft wie geplant, bis mehrere Unbekannte aus einem Auto auf den Obermafioso schießen. Darrell rettet den alten Pacelli und fängt sich dabei eine Kugel ein. Kurzerhand wird er aus Dankbarkeit in die Mafiavilla einquartiert, wo Dolly ihn zu ihrem Bodyguard ernennt, als ihr Vater verlangt, dass sie ohne Personenschutz nicht mehr aus dem Haus darf. Selbstredend rettet Darrell der Mobprinzessin das Leben und beide kommen sich immer näher. Dem Mafiadaddy wäre ihre Beziehung aber ein Dorn im Auge, schließlich soll Dolly ihren Lover aus gutem Hause heiraten…
KRITIK

Um dem Ruf der Abgedroschenheit zu entgehen, entschloss man sich wohl, wenigstens die zwei Hauptcharaktere mit interessanten und lächerlichen Eigenschaften zu versehen. Das Ergebnis dieser Bemühungen sind Dolly, ihres Zeichens verwöhnte Jurastudentin und Rettungsschwimmerin, und Frauenschwarm Darrell, der ein Waisenkind ist und davon träumt, seine eigene Plattenfirma zu gründen. Ein lernwilliger Nichtschwimmer ist er übrigens auch. Da ist die Poolszene mit Schmusefaktor vorprogrammiert, könnte man denken. Und so kommt es auch. Wer denkt, das gemeinsame Badevergnügen sei womöglich die einzige Gelegenheit zum Bestaunen von Ushers Waschbrettbauch, kann beruhigt werden: Die Entblößung des Oberkörpers des Hauptdarstellers kommt nicht zu kurz und wird regelmäßig zur Auffrischung der Erinnerung wiederholt. Die Anhimmelung des Musikidols ist damit aber keinesfalls beendet, denn der lechzende Fan, der jeden Abend vor dem Schlafengehen sein Usher-Kuschelkissen herzt, kann in die nicht enden wollende Verzückung sämtlicher weiblicher Charaktere einstimmen. Das sexbesessene Superweib, das dem hilflosen Darrell immer wieder hinterlistig auflauert und den Austausch von Körperflüssigkeiten fordert, sorgt wenigstens für ein wenig Erheiterung in dem sonst so humorkargen Streifen.
Aus einer langweiligen und abgegriffenen Filmidee und Drehbuchvorlage lässt sich erwartungsgemäß auch schauspielerisch nicht unbedingt viel herausholen. Ob Usher das Zeug zum Schauspieler hat, ist angesichts seines minimalen Dialoganteils schwer zu beurteilen. Mimik und Gestik betreffend überzeugt er als immer blöd-schrullig lächelnder DJ Darrell kaum. Eingefleischte Usher-Fans wird das nicht stören. Die wird es sicher auch freuen, dass die DVD-Veröffentlichung von "In the Mix" wahrscheinlich spätestens bis zum Weihnachtsgeschäft auf sich warten lassen wird. Ushers Marketing-Maschine brummt.
FAZIT

Von Therese Hopfmann
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