Shaggy Dog - Hör mal, wer da bellt
![]() |
Original Titel Shaggy Dog Kinostart 22.06.2006 Genre Komödie Erscheinungsjahr 2006 Land USA Verleih Buena Vista |
Regie Brian Robbins Autor Geoff Rodkey / Tim Allen Laufzeit 99 Minuten Hauptdarsteller Tim Allen Robert Downey Jr. Kristin Davis Danny Glover |
Hamse nich’ auch was mit Tieren?
INHALT
Ja, Tiere gibt es in Disneys neuer Familienkomödie "Shaggy Dog" zuhauf. Zwergkaninchen! Einen Schimpansen mit oranger Hose! Und: Hunde! Wuschelige, knuddelige Bettvorleger zum Liebhaben. Aber ein ordentlicher Disneyfilm wäre kein richtiger Disneyfilm ohne eine Story, die um den tierischen Kinderköder herumgebastelt wird. Eine olle Kamelle tut es in solchen Fällen auch. "Shaggy Dog" ist die Neuauflage der Neuauflage eines Disney-Klassikers von 1959 ("Der unheimliche Zotti"). Die vergilbte Vorlage wurde modernisiert und erneut auf den Markt geworfen.
Staranwalt Dave Douglas (Tim Allen, "Galaxy Quest") avanciert zum Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles und vergisst darüber seine Familie. Während er sich bemüht, den Prozess gegen den Tierrechtler Forrester, der ein Labor des Pharmakonzerns Grant Strictland in Brand gesteckt haben soll, zu gewinnen, entfremdet sich der karrieregeile Anwalt immer mehr von seiner Frau Rebecca (Kristin Davis, "Sex and the City") und seinen zwei Kindern Josh (Spencer Breslin, "Ein Kater macht Theater") und Carly (Zena Grey). Die rebellische Tochter setzt sich ausgerechnet für Forresters Tierschutzaktion ein und schleicht sich mit einem Schulfreund in das Gebäude des Pharamkonzerns, um Beweise für illegale Tierexperimente zu finden. Dabei stolpert sie über einen knuffigen Collie, der gerade versucht, den Pharmawissenschaftlern zu entkommen und nimmt ihn mit nach Hause. Sie weiß nicht, dass es sich bei dem Hirtenhund um ein 300 Jahre altes Wundertier aus Nepal handelt, in dessen Genen das Geheimnis ewiger Jugend liegt, an das Grant Strictland und besonders Dr. Marcus Kozak (Robert Downey Jr., "Good Night, and Good Luck") heran wollen. Als der von Carly auf den Namen Shaggy getaufte Vierbeiner ihren Vater in die Hand beißt, wird dessen Blut mit einem Serum infiziert, das ihn langsam zum Hund werden lässt.
KRITIK
Kinderhumor ist anders als Erwachsenenhumor. Alberne Blödeleien, die alle über 12 unerträglich nerven, sind für Kinder ein Hochgenuss. Ihr Zwerchfell reagiert auf Grimassenschneiden und Slapstick-Akrobatik, deren Reiz Menschen jenseits der Altersgrenze fremd ist. In schadenfreudiger Amüsiertheit belachen Kids selbst die schmerzhaftesten Taten, solange es nur den Bösewicht trifft. Es lohnt also nicht, das Genre Kinderfilm Kriterien eines Spielfilms zu beugen, der ein breiteres Altersspektrum abdecken soll. Eine Geschichte wie "Shaggy Dog", die in ihren Einzelheiten allen biologischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen trotzt, ist also nicht automatisch schwachsinnig, sondern eher altersgerecht aufbereitet für ein Publikum, das nicht weiß, was Genmanipulation und DNA eigentlich bedeutet, sondern lieber richtig Spaß haben will.
Kindgerecht werden schwierige Erklärungen ausgespart, die Handlung ist übersichtlich und bietet genug Platz für Slapstick-Einlagen und Tierszenen. Selten fallen Sprüche, deren Inhalt nicht optimiert für Kinderohren ist. Als Dave Douglas seine Frau fragt, ob sie "läufig" sei, ist dabei der Gipfel etwaiger Anzüglichkeit schon erreicht. Eltern müssen sich keine Sorgen über Gewalttätigkeit und Schimpfwörter machen.
Bedenklich sind allerdings die subtilen Inhalte in "Shaggy Dog", die eine Familienideologie verbreiten, die nicht jedem recht sein wird. So werden allein erziehende Mütter und allein stehende Frauen in dem Film als bemitleidenswert abserviert. Die von ihrem Mann ignorierte Rebecca, die am Hochzeitstag vergeblich im Restaurant auf Dave wartet, der aufgrund seiner Metamorphose sowieso gerade verhindert ist, wird von einer Tischnachbarin belehrt, sie solle als allein stehende Frau ein Buch mit ins Restaurant nehmen, um sich nicht so zu langweilen. An anderer Stelle wird Rebecca die Zielscheibe mitfühlender Floskeln über Alleinerziehende, als ihre Kinder unvermittelt in ihrem Büro auftauchen. Erfüllung gibt es nur in der heilen Welt der harmonischen Familie mit Papa, Mama und Kids. Dass Daves Hundedasein ihn undercover miterleben lässt, wie weit er sich von Frau und Kindern entfernt hat, und dazu bewegt, sich wieder mehr um die leidende Sippe zu kümmern, versteht sich von selbst. Typisch Disney.
FAZIT
"Shaggy Dog" ist Fließbandarbeit aus der Disney-Fabrik für Familienfilme, die nach einem bewährten Rezept aus Tieren, Slapstick und zum Implodieren überdrehten Figuren entstand und sich nicht bemüht, etwas Besonderes zu sein. Durchschnittskinderkino kommt – so belegt die Disney-Statistik - bei den Kleinen trotzdem noch gut an und macht für einen Nachmittag Spaß. Der Rest der Familie muss allerdings Überwindung aufbringen, um sich so viel Unsinn anzutun.
Therese Hopfmann
Von Therese Hopfmann

Staranwalt Dave Douglas (Tim Allen, "Galaxy Quest") avanciert zum Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles und vergisst darüber seine Familie. Während er sich bemüht, den Prozess gegen den Tierrechtler Forrester, der ein Labor des Pharmakonzerns Grant Strictland in Brand gesteckt haben soll, zu gewinnen, entfremdet sich der karrieregeile Anwalt immer mehr von seiner Frau Rebecca (Kristin Davis, "Sex and the City") und seinen zwei Kindern Josh (Spencer Breslin, "Ein Kater macht Theater") und Carly (Zena Grey). Die rebellische Tochter setzt sich ausgerechnet für Forresters Tierschutzaktion ein und schleicht sich mit einem Schulfreund in das Gebäude des Pharamkonzerns, um Beweise für illegale Tierexperimente zu finden. Dabei stolpert sie über einen knuffigen Collie, der gerade versucht, den Pharmawissenschaftlern zu entkommen und nimmt ihn mit nach Hause. Sie weiß nicht, dass es sich bei dem Hirtenhund um ein 300 Jahre altes Wundertier aus Nepal handelt, in dessen Genen das Geheimnis ewiger Jugend liegt, an das Grant Strictland und besonders Dr. Marcus Kozak (Robert Downey Jr., "Good Night, and Good Luck") heran wollen. Als der von Carly auf den Namen Shaggy getaufte Vierbeiner ihren Vater in die Hand beißt, wird dessen Blut mit einem Serum infiziert, das ihn langsam zum Hund werden lässt.
KRITIK

Kindgerecht werden schwierige Erklärungen ausgespart, die Handlung ist übersichtlich und bietet genug Platz für Slapstick-Einlagen und Tierszenen. Selten fallen Sprüche, deren Inhalt nicht optimiert für Kinderohren ist. Als Dave Douglas seine Frau fragt, ob sie "läufig" sei, ist dabei der Gipfel etwaiger Anzüglichkeit schon erreicht. Eltern müssen sich keine Sorgen über Gewalttätigkeit und Schimpfwörter machen.
Bedenklich sind allerdings die subtilen Inhalte in "Shaggy Dog", die eine Familienideologie verbreiten, die nicht jedem recht sein wird. So werden allein erziehende Mütter und allein stehende Frauen in dem Film als bemitleidenswert abserviert. Die von ihrem Mann ignorierte Rebecca, die am Hochzeitstag vergeblich im Restaurant auf Dave wartet, der aufgrund seiner Metamorphose sowieso gerade verhindert ist, wird von einer Tischnachbarin belehrt, sie solle als allein stehende Frau ein Buch mit ins Restaurant nehmen, um sich nicht so zu langweilen. An anderer Stelle wird Rebecca die Zielscheibe mitfühlender Floskeln über Alleinerziehende, als ihre Kinder unvermittelt in ihrem Büro auftauchen. Erfüllung gibt es nur in der heilen Welt der harmonischen Familie mit Papa, Mama und Kids. Dass Daves Hundedasein ihn undercover miterleben lässt, wie weit er sich von Frau und Kindern entfernt hat, und dazu bewegt, sich wieder mehr um die leidende Sippe zu kümmern, versteht sich von selbst. Typisch Disney.
FAZIT

Von Therese Hopfmann
« Zurück zur Übersicht