Trennung mit Hindernissen
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Original Titel The Break-Up Kinostart 10.08.2006 Genre Komödie Erscheinungsjahr 2006 Land USA Verleih UIP |
Regie Peyton Reed Autor Jeremy Garelick/ Jay Lavender Laufzeit 106 Minuten FSK ab 6 Jahren Hauptdarsteller Vince Vaughn Jennifer Aniston Joey Lauren Adams Ann-Margret |
Ohne Formel nach Schema
INHALT
Sind Brooke (Jennifer Aniston) und Gary (Vince Vaughn) ein Traumpaar? Nun, wenn man davon absieht, dass sie sich nach dem warmen Nest sehnt und er sich am liebsten um gar nichts kümmert, dann... vielleicht. Was aber, wenn der Junge und das Mädchen nach einem weiteren langen Tag des Zusammenseins wieder völlig erschöpft sind? Wieder ein scheinbar kleiner Streit, der so eskaliert, dass das einst glückliche Paar am Scheideweg zwischen Liebe und Trennung steht. Gary und Brooke sind nur in einem Punkt der gleichen Meinung: Keiner will aus der gemeinsamen, liebevoll eingerichteten Wohnung ausziehen. Die Lösung: Die Wohnung wird aufgeteilt und jeder bekommt sein eigenes Territorium. Gary zieht leicht schmollend ins Wohnzimmer und genießt dort sein wiedererlangtes Junggesellenleben in vollen Zügen. Brooke hingegen testet ihre Wirkung auf die Männerwelt.
Gary und Brooke folgen jeweils den gut gemeinten, doch oft völlig sinnlosen Ratschlägen ihrer Schar von Ratgebern; dabei probieren sie etliche Strategien aus, die entweder den jeweils anderen vollends abschrecken oder aber zurückgewinnen sollen. Was folgt, ist gegenseitiges Taktieren, Täuschen und Tricksen – schließlich beansprucht jeder die Wohnung ganz für sich. Doch eines Tages wendet sich das Blatt, und Brooke stellt sich die Frage: Geht es hier um die Wohnung oder um Gary?
KRITIK
Formel oder keine Formel? Auch die Produzenten Hollywoods scheinen langsam zu bemerken, dass das Genre der romantischen Komödien mal wieder etwas Pep vertragen könnte, laufen diese sympathischen Filmchen doch zu häufig nach einem bestimmten Schema ab. Oft genug witzig, aber noch öfter vorhersehbar. Die neue „RomCom“ vom erfahrenen Comedy-Regisseur Peyton Reed („Down with Love“) „Trennung mit Hindernissen“ laufe gerade nicht nach einem solchen Schema ab, verkünden die Produzenten stolz. Denn der Film erzähle nicht von einer Liebe auf den ersten Blick oder ähnlich ausgelutschten Themen, sondern eben von einer Trennung. Umso ärgerlicher ist es, dass man als Zuschauer später trotzdem das Gefühl hat, einen „Formel-Film“ gesehen zu haben.
Drei Monate lang haben sich Vince Vaughn und die beiden Drehbuchschreiber Jeremy Garelick und Jay Lavender in Vaughns Wohnung eingeschlossen und jeden Tag mehrere Stunden am Drehbuch gearbeitet. Da ist es doch schon erstaunlich, dass bei diesen ausgiebigen Sitzungen keine witzigeren Einfälle herausgekommen sind als die, die nun in den Kinos zu sehen sind. Zwar hat „The Break-Up“ (Originaltitel) – vor allem im Vergleich zu anderen „Komödien“ dieses Sommers – durchaus seine komischen Momente, lässt es aber an echter Originalität vermissen. Denn trotz der sympathisch unspektakulären Story: Auch das Motiv eines getrennten Paares, das sich weiterhin die Wohnung teilen muss, ist eben kein wirklich neues.
Dabei fängt alles so gut an. Der Streit, mit dem die Trennung schließlich eingeleitet wird, eskaliert aus der ganz simplen Diskussion über einen Abwasch, höchstwahrscheinlich auch im wirklichen Leben häufig genug Auslöser für die endgültige Scheidung. Dieser Streit ist witzig geschrieben und von Aniston und Vaughn wunderbar komisch gespielt, so dass man sich auf die kommenden anderthalb Stunden freut. Leider ist er zugleich auch schon Höhepunkt einer Komödie, die immer deutlicher an Fahrt verliert und gegen Ende fast vollständig verblasst. Ein größeres Problem ist auch, dass die beiden Figuren zwar perfekt geeignet sind, um sich gegenseitig fertigzumachen, man ihnen aber kaum abnimmt, dass sie zuvor zwei Jahre miteinander verheiratet gewesen sind.
Den Schauspielern kann man das nicht zum Vorwurf machen. Vince Vaughn unterscheidet sich angenehm vom Durchschnitts-Hauptdarsteller dieser Art Filme und Jennifer Aniston zeigt mal wieder, dass sie ihr komisches Timing perfektioniert hat und noch immer zu den witzigsten weiblichen Darstellern Hollywoods gehört. Auch mit den vielen Nebenfiguren haben die Filmemacher die richtigen Entscheidungen getroffen, vor allem die Szenen mit Brookes Bruder Richard (John Michael Higgins) und dessen A-Cappella-Truppe „The Tone Rangers“ gehören zu den Höhepunkten von „The Break-Up“. Von diesen Höhepunkten gibt es dann aber einfach zu wenig, um von einem gelungenen Film sprechen zu können.
FAZIT
Die „Trennung mit Hindernissen“ ist letztendlich nicht komisch genug, um der Belanglosigkeit zu entwischen. Nach dem unterhaltsamen Start plätschert der Film vor sich hin und wird dabei zunehmend fader. Zwar ist die Story angenehm unspektakulär und alle Darsteller haben ihre Momente, aber keine Situation vermag später im Gedächtnis des Zuschauers zu bleiben. Eine Komödie, die deutlich komischer ist als vieles andere, das zuletzt aus Hollywood kam, ihr Potenzial aber leider verschenkt.
Von Till Kadritzke

Gary und Brooke folgen jeweils den gut gemeinten, doch oft völlig sinnlosen Ratschlägen ihrer Schar von Ratgebern; dabei probieren sie etliche Strategien aus, die entweder den jeweils anderen vollends abschrecken oder aber zurückgewinnen sollen. Was folgt, ist gegenseitiges Taktieren, Täuschen und Tricksen – schließlich beansprucht jeder die Wohnung ganz für sich. Doch eines Tages wendet sich das Blatt, und Brooke stellt sich die Frage: Geht es hier um die Wohnung oder um Gary?
KRITIK

Drei Monate lang haben sich Vince Vaughn und die beiden Drehbuchschreiber Jeremy Garelick und Jay Lavender in Vaughns Wohnung eingeschlossen und jeden Tag mehrere Stunden am Drehbuch gearbeitet. Da ist es doch schon erstaunlich, dass bei diesen ausgiebigen Sitzungen keine witzigeren Einfälle herausgekommen sind als die, die nun in den Kinos zu sehen sind. Zwar hat „The Break-Up“ (Originaltitel) – vor allem im Vergleich zu anderen „Komödien“ dieses Sommers – durchaus seine komischen Momente, lässt es aber an echter Originalität vermissen. Denn trotz der sympathisch unspektakulären Story: Auch das Motiv eines getrennten Paares, das sich weiterhin die Wohnung teilen muss, ist eben kein wirklich neues.

Den Schauspielern kann man das nicht zum Vorwurf machen. Vince Vaughn unterscheidet sich angenehm vom Durchschnitts-Hauptdarsteller dieser Art Filme und Jennifer Aniston zeigt mal wieder, dass sie ihr komisches Timing perfektioniert hat und noch immer zu den witzigsten weiblichen Darstellern Hollywoods gehört. Auch mit den vielen Nebenfiguren haben die Filmemacher die richtigen Entscheidungen getroffen, vor allem die Szenen mit Brookes Bruder Richard (John Michael Higgins) und dessen A-Cappella-Truppe „The Tone Rangers“ gehören zu den Höhepunkten von „The Break-Up“. Von diesen Höhepunkten gibt es dann aber einfach zu wenig, um von einem gelungenen Film sprechen zu können.
FAZIT

Von Till Kadritzke
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